Ärzte

Was genau ist „Patient Blood Management“ (PBM)?

Patient Blood Management hat drei wesentliche Säulen:

PBM Säule 1 PBM Säule 3 PBM Säule 2

1 ) Diagnostik und Behandlung einer präoperativen Anämie (Blutarmut)

Bei einer Anämie ist der Hämoglobin (Hb)-Wert erniedrigt. Laut Definition der WHO liegt eine Anämie vor bei Frauen mit Hb-Werten < 12g/dl und bei Männern mit Hb-Werten < 13g/dl.

Eine vorbestehende Anämie ist (in einem kleineren Ausmaß) auch mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen und Sterblichkeit assoziiert. Durch eine vorbestehende „Blutarmut“ steigt zudem die Wahrscheinlichkeit von Bluttransfusionen, insbesondere bei Operationen mit einem hohen Blutungsrisiko. Patienten mit einer „elektiven“ OP und einem Transfusionsrisiko von mehr als 10% werden daher auf eine Anämie untersucht und sollen im Vorfeld mit Eisenpräparaten behandelt werden. In interdisziplinärer Zusammenarbeit und Kooperation mit den Hausärzten werden für die Abklärung und Behandlung der Anämie Wartezeiten bis zum Operationstermin genutzt. OPs sollen so möglichst nicht verschoben werden.

2) Rationaler Einsatz von Blutkonserven

Die Bundesärztekammer hat 2008 allgemein anerkannte Querschnitts-Leitlinien u.a. zur Verwendung von Blutkonserven herausgegeben.

Das PBM sensibilisiert die Ärztinnen und Ärzte aber auch das Pflegepersonal für die in den Leitlinien angegebenen und in Studien gesicherten Transfusions-Grenzwerte. Diese „Transfusionstrigger“ werden in einer Checkliste zusammengefasst und sollen vor jeder einzelnen Transfusion überprüft werden.

PBM Checkliste

Für schwer blutende Patienten (z.B. nach Verletzungen) gelten diese Regelungen nicht.

3) Fremdblutsparende Maßnahmen

Es gibt verschiedene einfache Maßnahmen, die bei konsequenter Anwendung zur Reduktion des Blutverlustes und somit zur Reduktion von Bluttransfusionen führen.

Dazu zählen:

PBM Blutsparen 1

PBM Blutsparen 3

PBM Blutsparen 2